Herz & Hufe – Gustav erzählt …

Manchmal sind es die Geschichten, die wirken, bevor Worte es können.
Hier kommen ein paar echte Momentaufnahmen aus meinem Alltag mit Gustav – poetisch, ehrlich, augenzwinkernd.


Gustav und der Ernst des Lebens

Eigentlich wollte ich heute gar nichts posten. Aber immer wieder fällt mir dieses eine Bild in die Hände. Und ja – vielleicht hat nicht jeder so ein lustiges Pferd wie ich.

Aber: Gustavs Leben war nicht immer lustig, bevor er zu uns kam. Vielleicht ist er deshalb heute dieser liebenswerte Clown. Vielleicht zeigt er mir einfach, dass man das Leben nicht immer todernst nehmen muss. Nicht sich selbst. Nicht den Alltag. Nicht jeden Termin im Kalender.

Bei uns ist es oft lustig. Auch wenn ich arbeite. Mit Menschen. Mit Tieren. Das geht auch gar nicht anders. Es gibt unzählige kleine, absurde, liebevolle, verrückte Situationen. Und ich liebe das.

Und dann – während ich noch in der „Lustigkeit“ versinke – klopft der Ernst wieder an:
✅ Webseite aktualisieren
✅ Texte schreiben
✅ Rechnungen, Mails, „der ganze Rest“…

Aber vielleicht geh ich doch erst mal in den Stall. Da ist’s ruhig. Und lebendig. Und leicht. Und manchmal ist genau das – der beste nächste Schritt.

✨ Klar. Präsenz. Du. Und ein kleines bisschen Gustav.


Gustav und das Team

Was ist eigentlich ein Team? Ein Team ist mehr als nur eine Gruppe. Es ist ein lebendiges Miteinander – Menschen, die an einem Strang ziehen, ihre Stärken einbringen und gemeinsam ein Ziel verfolgen. Im besten Fall getragen von Vertrauen, Klarheit, Offenheit – und dem Willen, gemeinsam zu wachsen.

Aber manchmal… kommt plötzlich jemand Neues dazu.

Plötzlich stand er da. Jung. Groß. Gutaussehend. Und voller Vorfreude auf das Neue. BÄM. Eigentlich zum Verlieben.

Für Käthe war das auch so. Nur… was war mit der Teamleitung?

Gustav – vom "Management" eingestellt, ohne Rücksprache mit dem Team. Ein bisschen schmal um die Brust. Aber guter Dinge, motiviert bis in die Hufe.

Ich hörte Ronja noch sagen: „Wir brauchen keine Unterstützung. Wir sind ein eingespieltes Team. Was soll der hier? Und was hast du dir bitte dabei gedacht?!“

Ganz ehrlich? Ich hatte nicht viel gedacht. Ich hatte gefühlt. Ich sah seine Augen – und wusste: Er gehört zu uns. Völlig irrational. Und gegen jeden Realismus.

Als ich seinen Steckbrief das erste Mal las, hab ich ihn beiseitegelegt. Viel zu groß. Viel zu unklar, ob er mit Menschen kann. Ob er sich wohlfühlen würde – bei Kindern, besonderen Menschen, mitten im Alltag.

Aber irgendetwas ließ mich zurückblättern. Und dann war er da.

Ronja war nicht begeistert. Mist, dachte ich. Ich brauch sie jetzt. Sie sollte helfen – Gustav sollte ankommen. Langsam, mit Ruhe: Umgebung, Menschen, Esel, Alltag.

Aber Ronja stänkerte weiter: „Der kann nix. Der weiß nix. Dem muss man alles erklären.“

…vielleicht lassen wir ihn erstmal ankommen, geben ihm etwas Zeit. Seine Zeit. Nicht meine – in Wochen oder Monaten gerechnet. Sondern Pferdezeit. Gustav-Zeit.

Und was dann passierte, war leise. Und gleichzeitig laut.

Ohne Druck. Mit Leichtigkeit. Mit echtem Vertrauen.

Gustav kam an. Still und leise schlich er sich in alle Herzen. Oder nein – er polterte sich hinein. Groß. Jung. Gutaussehend. Ein bisschen unbeholfen. Aber mit einer Klarheit, die man nicht lernen kann.

BÄM. Da war er. Ein echter Gustav eben.

„Kennst du das aus deinem Team? Neue, die alles auf den Kopf stellen – oder Alteingesessene, die erstmal skeptisch schauen?“


Endlich Sommerferien

Und jedes Jahr dasselbe: Wochen vorher noch die Hoffnung – dieses Jahr schaffen wir’s ganz locker bis zu den Ferien! Und dann: Test hier, Präsentation da, der Kalender platzt.

Kurz vor dem Ferienbeginn – wie immer – das Gefühl: Ich. Schaff. Das. Nicht. Mehr. Zwei Wochen noch. Eine Woche. Zwei Tage. Gott sei Dank: Ferien!

Und dann kommen sie – die Stimmen von überall. Zeugnisse. Noten. Lehrergeschichten. „Wie schnell das Schuljahr vergangen ist…“ „Was alles unfair war…“ „Was nächstes Jahr anders wird…“

Und mittendrin sagt jemand plötzlich: „Naja, ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss!“

Ich? Sprachlos. Was für eine Aussage! Wie konnte ich diesen Spruch bitte noch nicht kennen? Ich hatte – nachweislich – 1000 Fragezeichen im Gesicht.

Natürlich musste ich sofort an Gustav denken. An diesen eigenen Kopf. Diesen ruhigen Blick. Dieses feine Gespür für: Was ist jetzt wirklich nötig?

Und ja, vielleicht ist genau das die Kunst: Nicht mehr zu tun als nötig. Mit Leichtigkeit zur Höchstform. Effizient, bewusst – wie ein gutes Pferd eben.

Dieser Satz wird mich wohl mit einem Lächeln durch die Sommerferien begleiten.

Vielleicht ist Hochleistung nicht immer laut. Sondern manchmal einfach klug dosiert.


Gustav und das www.

Ich weiß, ich weiß – ich bin spät dran mit der neuen Gustav-Geschichte. Vielleicht warten schon ein paar Menschen darauf. Aber ich war beschäftigt. Beschäftigt mit meiner Internetseite. Eigentlich wollte ich schon lange alles auf den neuesten Stand bringen. Aber für mich fühlt sich das wie Schwerstarbeit an: hinsetzen, nachdenken, überlegen, wie, was und überhaupt.

Und ehrlich – das www., also das Internet, ist für mich oft so eintönig. Ganz anders als mein Alltag hier draußen. Mir fehlt da die Lebendigkeit. Die Geschichten, die Stille, die Blicke – all das, was die Arbeit mit den Pferden so besonders macht. Trotzdem war es mir wichtig, genau das hinein zu packen: Gefühle, Wärme, Echtheit. Damit sich jeder, der meine Seite besucht, ein Stück so fühlen kann, wie hier bei uns.

Die Pferde und Esel haben in den heißen Tagen ihren kühlen Stall genossen und sind erst spät abends, wenn die Hitze nachließ, auf die Koppel gegangen. Ich habe oft dabei gesessen, meine Texte durchdacht – und gleichzeitig ihre Freiheit bewundert. Diese Freiheit, selbst zu entscheiden, was gerade richtig ist. Das ist für sie das echte „www“: Weide – Wohlfühlen – Wunderbar.

Und Gustav? Der meint dazu nur:
„Im Internet kann man nicht grasen.
Man kann keine Sonne im Fell spüren.
Kein Gras unter den Hufen fühlen.
Keinen Sommerregen riechen.
Keinen Schweif im Wind tanzen lassen.
Keinen Blick verstehen, der mehr sagt als 1000 Worte.
Keine Nähe aushalten – und keinen Abstand genießen.
Kein Herz im gleichen Takt schlagen hören.
Kein Schnauben, das die ganze Welt sortiert.
Keine Freiheit, selbst zu entscheiden, ob man bleibt oder geht.
Und auch kein Heu klauen, wenn gerade keiner hinsieht.
Keine Fasane aufschrecken, die bei uns leben.
Und schon gar keine Esel ärgern, wenn Tina nicht hinsieht …“

🤨 Gustav, jetzt übertreib aber nicht! (Aber ein kleines bisschen recht hat er schon).

„Das alles geht nur hier – draußen, ehrlich, echt.“

Wenn du mehr von Gustav lesen willst …

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Die besten Geschichten schreibt er sowieso live. ✨

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